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Rawfood Association e.V.

Interview mit Dr. Ruediger Dahlke

zum Thema Covid-19 und Rohkosternährung

(24.04.2020)

Lieber Ruediger,

wir beide kennen uns bereits aus der Zeit, als ich noch Literatur zum Thema Gesundheit, natürliche Lebensweise, Esoterik und Spiritualität verlegt und vertrieben habe. Später fand ich zur Rohkost, wie auch du, der du heute vegan lebst und dich weitestgehend rohköstlich ernährst.

Trotz deiner großen Popularität darf ich dich ganz kurz vorstellen: Du bist Mediziner, lehrst Psychosomatik und ganzheitliche Medizin, viele Menschen kennen dich durch deine inzwischen unzähligen Vorträge und Veröffentlichungen zum Thema körperliche und geistige Gesundheit sowie alternative Heilweisen. In deinem Seminarzentrum TamanGa führst du Seminare zum Thema Fasten, Detox, Regeneration und Meditation durch.

Darüber hinaus bist du als Bestsellerautor der Bücher “Krankheit als Symbol”, “Peacefood”, “Schattenprinzip”, um nur einige wenige zu nennen, einem breiten Publikum bekannt. Dein neuestes Buch “Schutz vor Infektionen - Immunkraft steigern - natürlich und nachhaltig - unter besonderer Berücksichtigung von Covid-19 und Impfproblematik” ist soeben erschienen.

Wer aktuell im Internet zum Thema Covid-19 unterwegs ist, findet derzeit auch viele Beiträge von dir auf Youtube und ähnlichen Kanälen.

Wobei wir auch schon beim Thema wären.

 

Rainer Mühlberger, Rawfood Association: Mehr denn je geht es durch die Situation, die wir mit Covid-19 gerade erleben, darum, mehr Eigenverantwortung für unsere Gesundheit zu übernehmen. Politiker und Verantwortliche im Gesundheitswesen sprechen fast ausschließlich über Maßnahmen, die uns vor einer möglichen Ansteckung bewahren sollen, jedoch nicht über die Möglichkeiten unser Immunsystem zu stärken. Aber liegt hierin nicht das größte Potential, uns zu schützen?

 

Dr. Ruediger Dahlke: Ja sicher, die Politiker denken da wie Schulmediziner allopathisch, sie wollen etwas gegen die Viren machen und vergessen das – in meinen Augen wichtigere – Terrain, in dem die Viren leben, den Organismus und sein Immunsystem. Schon Robert Koch hat betont, dass es auch das Terrain zu beachten gilt, Max von Pettenkofer hat es für wichtiger als die Erreger erklärt und Louis Pasteur hat es immerhin auf dem Totenbett eingestanden, dass er immer die Erreger über- und das Terrain unterschätzt hat. Jetzt machen wir eben wieder diesen selben altbekannten Fehler.

Wenn unsere Regierenden mit Hilfe der Medien wie in Deutschland und Österreich erst solche Angst und sogar Panik verbreiten und dann noch obendrauf betonen: „Wir können nichts machen bis wir eine Impfung und Medikamente haben.“ übersehen sie völlig, dass es eine Naturheilkunde und Komplementärmedizin gibt, die jetzt sehr wohl vieles machen können. Das hat mich animiert das von Dir erwähnte „Schutz vor Infektionen – Immunkraft steigern“ in 8 Tagen und 7 Nächten zu schreiben und in drei Wochen mit Hilfe eines engagierten Verlages herauszubringen. Unsere Immunkraft natürlich und nachhaltig zu steigern ist das Gebot der Stunde.

Außerdem wird deutlich, dass die Regierung mit „Wir“ meint und wer jetzt nichts zu bieten hat: sich und die Pharmaindustrie und Schulmediziner, die sich ausschließlich auf letztere verlassen. Jetzt wäre die Zeit, sich gerade auf Komplementärmedizin zu stützen, die die Schulmedizin so wundervoll komplementieren, also vervollständigen kann.

 

R.M.: Die Mainstream-Medien versuchen uns glauben zu machen, das Virus Covid-19 sei höchst infektiös und aggressiv, unvergleichlich mehr als die Erreger der uns bekannten Grippe. D.h., die Möglichkeit einer Aufnahme des Virus über einen längeren Zeitraum gesehen, ist relativ hoch - trotz aller Vorsichtsmaßnahmen. Wie gefährlich ist das Virus für junge wie für ältere Menschen, deren Immunsystem intakt und stabil ist?

 

R.D.: Also Covid-19 ist tatsächlich hoch infektiös und nach meiner Einschätzung deutlich infektiöser als die normale Influenza-Grippe, die natürlich nicht mit der Erkältung zu verwechseln ist, wie es viele tun. Und diese Influenza ist ja gefährlich, daran sind vor zwei Jahren laut RKI über 25.000 Menschen allein in Deutschland gestorben. Nur damals haben wir – wie ich meine sinnvoller Weise – auf die Angst- und Panik-Mache verzichtet. Covid- 19 ist also für bestimmte Risiko-Gruppen sehr gefährlich, aber was die Sterblichkeit angeht, nicht mehr als die Influenza, wie jetzt die Zahlen auch belegen.

Das Virus ist so infektiös, dass wir tatsächlich – mehr oder weniger – rasch eine Durchseuchung von ca. 2/3 der Bevölkerung haben werden. Insofern war es ein großer Fehler die Kindergärten und Schulen zu schließen, denn dort entstünde die Durchseuchung effektiv und harmlos, wenn man die Kinder von den Risiko-Gruppen zeitweilig fern hält, was zum Beispiel in Schweden anfangs versäumt wurde. Die Menschen der Risikogruppen hätten auch wir viel besser schützen müssen, aber das sind nicht nur Lungenkranke, sondern auch die Übergewichtigen, Hochdruck-, Diabetes-2-PatientInnen und alle RaucherInnen – also viele. Für die Jungen und die gesunden älteren Mitbürger ist die Gefahr minimal.

Pathologen wir Prof. Püschel, die sich einfach nicht an die absurden Obduktionsverbote des RKI hielten, sondern ihrer Arbeit verantwortlich nachgingen, haben festgestellt, dass alle an Covid-19 Verstorbenen vorerkrankt waren. Außerdem haben sie gefunden, dass die allermeisten nicht an Lungenentzündungen, sondern Durchblutungsproblemen gestorben sind. So haben sie den vom RKI zu verantwortenden Behandlungsfehler der möglichst raschen Intensiv-Versorgung mittels Intubation, an dem in Italien und Spanien und Anfangs in New York so viele gestorben sind, wenigstens aufgeklärt. Für dieses mutige Hinwegsetzen über die absurden Ratschläge des RKI gebührt ihnen großer Dank. Außerdem zeigte uns diese Erfahrung, dass es meist gar nicht um Beatmungsgeräte ging. Damit brach auch die Argumentation für den Shutdown zusammen. Aber selbst das RKI gibt ja Ende April zu, dass der praktisch nichts gebracht hätte. Er hat aber einiges gebracht an extremen Kollateral-Schäden.

Was die Risiko-Gruppen angeht, wäre und ist Covid-19 noch immer die große Chance, sich aus diesem Risikobereich zu befreien. Nach guten 40 Arztjahren kann ich aus Erfahrung sagen, es ist gut möglich, sich von Übergewicht, Hochdruck, Diabetes-2 und Rauchen zu befreien und sogar von der von oben inszenierten Angst. Da kann die Komplementärmedizin enorm helfen, besonders über Ernährungsumstellung, aber auch viele weitere Maßnahmen, die ich im erwähnten Buch „Schutz vor Infektionen – Immunkraft steigern natürlich und nachhaltig“ beschreibe.

 

R.M.: Welche Rolle spielt die Ernährung bei der Immunstärkung?

 

R.D.: Nach meinen Erfahrungen eine sehr entscheidende, gleich nach der seelischen Ebene. An erster Stelle wäre es im Sinn von „Krankheit als Symbol“ notwendig, seine anstehenden Konflikte anzugehen, damit diese Kämpfe nicht auf die Körperbühne sinken und in einen Krieg zwischen Immunsystem und Erregern entgleisen.

Wie ungeheuer wirksam Ernährung ist, zeigt uns das Wunder von Dänemark. Als die Dänen vor 100 Jahren im 1. Weltkrieg eine Seeblockade erlebten und mit einer großen Hungersnot rechnen mussten, überzeugte ein wundervoller Arzt namens Dr. Mikkel Hinhede, den Regierungschef, das auf Tierzucht eingestellte Land auf pflanzliche Ernährung umzustellen, die damals obendrein und automatisch vollwertig war. Die Dänen ersparten sich aber dadurch nicht nur die Hungersnot, sondern auch die Spanische Grippe, die so ungleich schlimmer war als andere Grippe-Varianten und viel gefährlicher als jetzt Covid-19. Während in Europa über 20 Millionen Menschen daran sterben, blieb Dänemark aufgrund seiner pflanzlichen Ernährung davon verschont. Selbst die Lancet, die damals wie heute wichtigste Medizin-Zeitschrift anerkannte das damals. Ähnlich erlaubten die pflanzlich-vollwertige Ernährung dem Schweizer Arzt Dr. Bircher-Benner und Methoden der Komplementärmedizin, in seiner 150-Betten-Klinik, die voller Soldaten mit Spanischer Grippe war, keinen von ihnen zu verlieren. Wissenschaftlich ist heute belegt, dass bei pflanzlich vollwertiger Kost der CRP-Wert, d.h. der Entzündungs-Marker sinkt, also der Organismus ist dadurch vor Entzündungen besser geschützt. Da ich persönlich seit über 50 Jahren kein Fleisch mehr esse, habe ich immer PatientInnen von der vegetarischen und seit über 10 Jahren auch pflanzlich-vollwertigen Ernährung im Sinn von „Peacefood“ überzeugt und gestaunt, was dadurch an Heilungen und Besserungen in allen möglichen Bereichen der Medizin möglich war und natürlich immer noch ist.

 

R.M.: Du befürwortest die rein pflanzliche, vegane Ernährungsweise. Welche Vorteile bietet die tierisch-eiweißfreie Kost gegenüber der üblichen Ernährung mit Fleisch-und Milchprodukten?

 

R.D.: Eben die Entzündungsbereitschaft sinkt, was zum „Schutz vor Infektionen“ führt und die Immunkraft natürlich und nachhaltig steigert. Das reduziert oder behebt oft auch Allergien und hilft enorm bei Autoaggressions-Erkrankungen wie Rheuma, MS, Hashimoto usw.

Die immer noch häufigste Todesursache in Industrienationen wie unseren, Herzprobleme, werden dadurch gänzlich im Sinn von echter Vorbeugung verhindert oder meist auch noch geheilt, wie Dr. Caldwell Esselstyn belegt.

Bei der zweithäufigsten Todesursache Krebs sinkt – laut Prof. Claus Leitzmann, unserem Ernährungsspezialisten aus Gießen - die Wahrscheinlichkeit, Brustkrebs zu bekommen, der bei uns am meisten Frauenleben fordert, um die Hälfte, also 50 %. Bei der zweithäufigsten Krebstodesursache insgesamt, Dickdarmkrebs, um sage und schreibe 90 %, beim häufigsten, wenn auch längst nicht tödlichsten Krebs der Prostata auch um die Hälfte. Ich wüsste keine andere ärztliche Methode, die im Hinblick auf dieses Krankheitsbild so viel bringt. In Kombination mit der Psychosomatik und anderen Methoden der Komplementärmedizin hat sie unsere Chancen bei Krebs, wie in „Krebs – Wachstum auf Abwegen“ geradezu dramatisch verbessert.

Wer bedenkt, dass Tierprotein-freie Ernährung – laut Schweizer Studie - auch die Aufnahme der schlimmsten Gifte wie Dioxin um 93 % reduziert, mag einen Eindruck davon bekommen, in wie vielen Bereichen der Gesundheit pflanzliche Ernährung segensreich wirkt. Davon spricht „Peacefood“, das Buch das die neue vegane Szene sehr mit in Gang brachte.

 

R.M.: Und, wie ich weiß, bist du nicht nur Veganer, sondern ernährst dich soweit es dir möglich ist auch rohköstlich, also von unerhitzter Nahrung. Was sind deine Beweggründe dafür bzw. worin siehst du die besonderen Vorteile einer rohköstlichen Ernährung?

 

R.D.: Also ich lebe jahreszeitlich weitgehend rohköstlich nur im Sommer, Herbst und Winter, den ich in Zypern verbringe, wo es weiter relativ warm ist und wundervolles Gemüse und Obst gibt. Wenn ich – wie jetzt durch Corona – im Frühling in Österreich festsitze, beginne ich die Mahlzeiten mit Rohkost, beende sie aber mit Kochkost, was auch damit zu tun hat, dass meine Partnerin so wundervoll kocht. Wenn ich in TamanGa, unserem veganen Gäste- und Seminar-Zentrum in der Südsteiermark arbeite, verleiten mich die brillanten und ausgesprochen kostbaren Kochkünste unserer Küchen-Chefin Theresa immer wieder zu warmen und heiß(-geliebt)en Ausnahmen. Ich bin da also - ehrlich gesagt - nicht so konsequent wie ich es empfehle.

Als Arzt muss ich aber sagen, Rohkost enthält am meisten Bio-Photonen, wie der deutsche Physiker Fritz-Albert Popp durch Messungen nachweisen konnte. Wer Rohkost verträgt, ist damit am besten dran, sofern er für genug Lebenswärme sorgt, also im Winter auf wärmende Wurzelgemüse und entsprechend heiße Gewürze (hot spices) setzt.

Erwähnen muss ich bei rein pflanzlichen Ernährungsvarianten, dass wir – falls wir nicht regelmäßig aus dem eigenen Biogarten ungewaschenes Gemüse und Obst essen, unbedingt darauf achten müssen, Vitamin B12 in der richtigen Form zu uns zu nehmen, also als Methyl-Cobalmin. Außerdem würde ich allen raten, Omega-3, EPA, DHA zu ergänzen, denn das ist über pflanzliche Wege wegen deren geringen Umwandlungsrate in die beiden wichtigen Varianten EPA und DHA, für mich und wohl die meisten zu aufwendig.

 

R.M.: Es gibt verschiedene Parameter, um die rohköstliche Ernährung zu definieren, welche Rolle spielen intakte Enzyme wenn wir zum Beispiel von der Lebendigkeit unserer Lebensmittel sprechen?

 

R.D.: Nach meinen Erfahrungen eine große und ich verordne beim Umstieg von pflanzlich-vollwertig auf Rohkost gern fermentierte und enzymreiche Dinge wie Kombucha oder aber auch entsprechende Enzym-Mittel.

 

R.M.: Als Gründungsmitglied von Rawfood Association e.V. liegt mir eine Frage noch ganz besonders am Herzen. Unser vorrangiges Anliegen ist es, dem Verbraucher mit dem Siegel "really-raw" zukünftig mehr Sicherheit zu bieten, dass überall dort, wo Rohkost drauf steht, auch wirklich Rohkost drin ist. Welchen Stellenwert würdest du dieser Forderung nach mehr Transparenz in der heutigen Zeit einräumen?

 

R.D.: Die halte ich für wichtig. Bei meinen Seminaren in USA im Omega-Institut und Esalen habe ich staunend erlebt, dass manch Rohköstler ihre Nahrung bis 48 Grad erhitzen. Nach meinem Verständnis kann Rokost nur bis 40, höchstens 42 Grad erhitzt werden, weil oberhalb dieser Temperatur Proteine denaturieren, d.h. nicht dass sie schlecht sind, aber einfach nach meinem Verständnis nicht mehr roh natürlich sind. Und Enzyme sind davon besonders betroffen.

 

R.M.: Herzlichen Dank für die wertvollen und bereichernden Antworten. Ich wünsche uns allen, dass wir die momentane Krisenzeit schnellstmöglich und unbeschadet überstehen und würde mich freuen, dich bei anderer Gelegenheit wieder einmal für unsere Initiative gewinnen zu können.

 

R.D.: Sehr gern und den Wünschen schließe ich mich ebenso gern und selbstverständlich an, und muss sagen, medizinisch gibt es nach den Zahlen keinen Grund, den Shutdown weiter durchzuziehen. Wenn das geschehen würde, wäre es der Politik geschuldet und sogar gesundheitsschädlich, weil wir dann viel zu lange keine ausreichende Immunität in der Bevölkerung erreichen. Das halte ich jetzt für viel wichtiger als alles andere, auch weil es uns vor einer Impfung schützen würde, die schon bei der Schweinegrippe so völlig daneben ging und deutlich mehr schadete als nützte.

 

Literatur von Ruediger Dahlke zum Thema: Neu: „Schutz vor Infektionen – Immunkraft steigern“, Meine besten Gesundheits-Tipps 2.0 (beide Terzium) Ernährung: „Peacefood“, „Das große „Peacefood-Buch“, „Vegan für Einsteiger“, „Peacefood – das vegane Kochbuch“, „Peacefood – vegan einfach schnell“, „Peacefood – Ketokur“, (alle GU), „Das Geheimnis der Lebensenergie“, „Das Lebensenergie-Kochbuch“ (beide Goldmann Arkana), „Vegan schlank“ (www.heilkundeinstitut.at) Krankheitsbilder-Deutung: „Krankheit als Symbol“ (Bertelsmann), „Krankheit als Sprache der Seele“, "Das Alter als Geschenk", „Krebs – Wachstum auf Abwegen“ (alle Goldmann-Arkana)

Basis: 1. „Schicksalsgesetze“, 2. „Schattenprinzip“, „Lebensprinzipien“ (Goldmann-Arkana)

Bücher, CDs (mit „geführten Meditationen“), Nahrungsergänzung: www.heilkundeinstitut.at Info: www.dahlke.at - www.tamanga.at – www.Lebenswandelsschule.com

Rawfood Association e.V.: www.really-raw.de